Janna Fabian – Alumni der EHS
#wiesophysio
Das erste Mal begeistert haben mich Physiotherapeuten in Neuseeland. Ich habe das Praxissemester
meines Bachelorstudiums (Public Health und Sportwissenschaften) in einer integrativen Grundschule
in Auckland absolviert und dort gemeinsam mit Physiotherapeuten Kinder mit Behinderung im
Schulalltag betreut. Der Vergleich zu den eher theoretischen Studieninhalten wurde mir sehr
deutlich: als Physiotherapeut bekommt man direktes Feedback seiner Patienten, erlebt die
Therapiefort- und Rückschritte gemeinsam.
Das hat mich letztendlich dazu bewogen, nach meinem Bachelorstudium die Ausbildung zur
Physiotherapeutin zu absolvieren. Dabei habe ich insbesondere das medizinische und anatomische
Wissen aufgesaugt und war begeistert davon, etwas zu lernen, was einen so lebensnahen Inhalt
bietet.
Im Jahr nach meinem Examen habe ich ein Jahr in einer physiotherapeutischen Praxis gearbeitet und
mich nebenbei fortgebildet. In dieser Zeit habe ich gelernt, wie fordernd und intensiv die Arbeit „an
der Bank“ sein kann aber auch, wieviel Freude und Wertschätzung einem die Patienten
entgegenbringen. Durch die Physiotherapie habe ich gelernt, wie ich mit den verschiedensten Typen
von Menschen umgehen kann und habe viele tolle Begegnungen gehabt.
Inzwischen habe ich meinen Master in Management im Gesundheitswesen beendet, den ich parallel
zu meinem nachfolgenden Job im Landkreis Osnabrück absolviert habe. Dort arbeite ich nun Vollzeit
in einem Programm zur Prävention von Kinderarmut.
Auch, wenn ich aktuell nicht mehr als Physiotherapeutin arbeite, bin ich immer stolz, mich so
nennen zu können. Für Schreibtischtäter sind die Erfahrungen einer praktischen Ausbildung sehr
wertvoll. Ich habe den Schritt, zwischen meinen Studienabschlüssen Physiotherapie zu machen, nie
bereut und hoffe, dass sich weiterhin viele junge Menschen für die Ausbildung entscheiden.